Goethe und die Frauen

Bild

Goethe ohne die Frauen – nur halb so gut. Meint jedenfalls auch Klabund in seinem phänomenalen Aufsatz „Deutsche Literaturgeschichte in einer Stunde“.

„Goethes Genie fand seine Befruchtung und Erlösung aber immer erst durch die Genien der Frauen, die er liebte. Sie sind die unbewußten Mithelferinnen an seinem Werk, das deutsche Volk hat alle Ursache, sich vor ihnen in Dankbarkeit und Ehrfurcht zu verneigen und sogenannten Literarhistorikern, die sich nicht schämen, Schmutz auf sie zu werfen, gebieterisch die Tür zu weisen.“

Das Bild stammt von der Seite des Goethe Instituts (http://www.goethe.de/) und zeigt Frauen im Jahr 1976 im Togo, Goethe hörend und bewundernd. So gehört sich das.

Macchiavelli: Der gerechte Krieg

Nur die Kriege sind gerecht, die notwendig sind, und die Waffen sind fromm, auf denen die letzte Hoffnung beruht. Der Fürst, der Adlige, der Mann aus dem Volke, jeder möge freudig in den Kampf ziehen, um Frieden zu haben, aber niemals den Frieden stören, um Krieg zu haben. Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

»Mensch und Staat« sind Betrachtungen über die Stärken und Schwächen menschlichen Seins und das Zusammenspiel von gesellschaftlichen Verhältnissen. Frei zu erhalten beim Projekt Gutenberg. http://gutenberg.spiegel.de/buch/122/1

Niccolò di Bernardo dei Machiavelli 3. Mai 1469 in Florenz, Republik Florenz; † 21. Juni 1527 Florenz) war ein florentinischer Politiker, Diplomat, Philosoph, Geschichtsschreiber und Dichter.

Macchiavelli ist nicht unbedingt der Autor, dessen Schriften man zum Zeitvertreib spontan in die Tasche steckt. Doch hat mich die kurz gehaltene Abhandlung »Mensch und Staat« sehr verblüfft. Ich kann das nur empfehlen, auch um die heutigen Verhältnisse durch Sichtweisen, die bereits 500 Jahre zurück liegen, zu relativieren.

Liest man es nicht als eine Anleitung, sondern als das Ergebnis von Beobachtungen, ist es eine sehr bereichernde Lektüre.
Nach dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung gehört der Machiavellismus, (uneingeschränkte Ausübung der Macht, durchgesetzt mit Gewalt, dem Prinzip folgend: Der Zweck heiligt die Mittel) zu den größeren Fehldeutungen der Literatur-und Philosophiegeschichte. Auch der Vorwurf, Macchiavellis Schriften sind frei von Moral und ethischen Grundsätzen, sind widerlegt.

Heute sagt man, Macchiavelli war in der Position des empirisch handelnden, denkenden und schreibenden Staatsphilosophen, dessen Schriften das Ergebnis von dem sind, was er empirisch für feststellbar hielt. Er beschrieb also aus der Position des analytischen Beobachters das Verhalten der Menschen, und seine daraus resultierende Ergebnisse nieder.
Diese Erkenntnisse werden Macchiavellis Schriften nicht vor Missbrauch schützen, aber das gilt auch für die Bibel und die Schriften Martin Luthers, der, keineswegs neutral, einen deutlichen Antisemitismus vertrat, der heute lieber verschwiegen wird. (ho)